Michael Stangerer, Schiffsreiter

Heute möchte ich Euch meinen Ur-Ur-Ur-Ur-Ur-Urgroßvater, Michael Stangerer, vorstellen. Er lebte im 18.Jahrhundert und hatte den Beruf eines Schiffsreiters.
Bis ich diesen Post geschrieben habe, konnte ich mir darunter eigentlich nichts vorstellen, aber jetzt weiß ich, dass ein Schiffsreiter ein anstrengendes Leben führte.

Michael Stangerer wurde am 7.5.1712 unter den Taufnamen Johann als Sohn von Georg und Eva (Mädchenname unbekannt) Stangerer geboren, die beide in Perg, Oberösterreich, „in den Judenleüthen“ gewohnt haben.

Die Adresse „In den Judenleuthen“ kommt übrigens vermutlich vom Begriff „jugent“, der Jungwald bedeutet – es ist also ein „Abhang beim Jungwald“.

Am 22.9.1740 heiratete er mit 27 Jahren Rosalia Rüttner, 45jährige Witwe nach Simon Rüttner, eines Nachbars (Einwohners) zu St.Johann bei Grafenwörth an der Donau in Niederösterreich.

(Transkription: „allhier, Michael derzeit zu Stockerau ein SchiffReuther deß Georg Stangerer, sel. in den Judenleüthen auß der Pfarre Perg, Eva dessen Ehewirthin noch im Leben beider ehelich erzeugt hinterlasster Sohn mit Rosalia deß Simon Rüttner gewester Nachbar zu St. Johanns hinterlasstene Wittib“)

Durch diesen Hochzeitsantrag habe ich einige wichtige Informationen über Michael Stangerer erhalten:  Zum Zeitpunkt der Hochzeit war Georg Stangerer, der Vater des Bräutigams bereits verstorben („selig“ lt. Kirchenbuch). Der Beruf des Bräutigams ist angegeben mit „Schiffsreuther“ zu Stockerau (Niederösterreich). Interessant sind auch die Trauzeugen des Bräutigams, Gabriel Hann und Hannß (Hans) Walleneder, die beide „Schiffsleut“ in Stockerau waren.

Einige Kirchenbücher der Pfarre Grafenwörth haben übrigens einen sehr ausführlichen Index mit allen Informationen, die ein Arbeiten in dieser Pfarre sehr leicht machen:

Donauschifffahrt im 18. Jahrhundert

St. Johann lag vor der Regulierung der Donau direkt am Fluß und war einerseits ein Umschlagplatz für Waren aller Art sowie ein Rastplatz für Donauschiffer.

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