Doppelhochzeit in Leiding in 1812 – Familie Geiger

Doppelhochzeit in Leiding in 1812 – Familie Geiger

Am 13. Jänner 1812 fand eine eher ungewöhnliche Doppelhochzeit im kleinen Ort Leiding im südlichen Niederösterreich im heutigen Bezirk Neunkirchen statt. Vater und Tochter Oskar und Josepha Geiger (mein 5-facher Urgroßvater sowie meine vierfache Urgroßmutter) heirateten die Geschwister Johann und Theresia Haberler.

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Anton Patzelt – Tragischer Tod im Teplitzer Bad in 1773

Anton Patzelt – Tragischer Tod im Teplitzer Bad in 1773

Mein 6-facher Urgroßvater Anton Patzelt wurde im Jahr 1716 als neuntes von elf Kindern von Christoph und Elisabeth Patzelt in Wetzwalde Wetzwalde/Vaclavice im Bunzlauer Kreis (Boleslavský kraj) geboren.

1716 Patzelt Anton Taufe klein

Bild: Pfarre Kratzau, Tauf-, Trauungs und Sterbebuch über Wetzwalde/Vaclavice, Pfarre Kratzau, 1696-1733, Signatur 48/43, Aufnahme 322 (fol. nicht angegeben), Archiv Leitmeritz/Litomerice

Transkription: Am 11ten November wurde getauft von dem Ehrwürdigen Herren pater Capteano Elias Johane Jacobo Haßlern das Kind Antoni von Vater Christoph Patzeld die Mutter Elisabeth (…)

Wetzwalde – Allgemeines und Geschichte

Wetzwalde ist seit 1980 ein Ortsteil von Grottau (Hrádek nad Nisou) im Okres Liberec/Reichenberg und liegt im Dreiländereck Polen-Deutschland-Tschechien. Im Jahr 1716 gehörte Wetzwalde zur Pfarre Kratzau und war zur Burg Grafenstein untertänig. (1)

Wetzwalde Kopie

Bild: Alte Ansichtskarte von Wetzwalde, © Roman Sedlácek in www.saechsiche.de

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Ahnenforschung im Pilsener Kreis, Böhmen am Beispiel der Familie Skalicky

Ahnenforschung im Pilsener Kreis, Böhmen am Beispiel der Familie Skalicky

Das Forschen im ehemaligen Böhmen ist wohl Teil der Ahnenforschung vieler Österreicher. Dabei kann sich die Forschung leicht gestalten, wenn die Matriken der betreffenden böhmischen Region auf Deutsch geführt wurden. Schwieriger wird es bei Lateinisch, aber für mich die größere Herausforderung sind tschechische Unterlagen. Diese habe ich in meiner Forschung in der Region Pilsen, im Ort Kozlan/Kozlany vorgefunden. Tatsache ist jedoch, dass auch diese Matriken dem „altbekannten Muster“ folgen und daher durchaus auch entzifferbar sind, wenn man sich etwas damit beschäftigt. Dazu gebe ich im Folgenden einige Beispiele anhand der Familie Skalicky.

Famile Skalicky aus Kozlan

Meine Ur-ur-ur-Urgroßeltern, Karl Skalicky und Katharina Ludmilla (geborene Brunner) lebten in Kozlan, Haus Nummer 113. Kozlan liegt in der Region Pilsen (Plzeňský kraj) im Südwesten des damaligen Böhmens und heutigen Tschechiens.Bildschirmfoto 2020 12 27 um 13 01 53

Bild: Wappen und Lage von Kozlan, Quelle Wikipedia, https://de.wikipedia.org/wiki/Kožlany

Im Buch „Rakonitzer Kreis“ (1) aus dem Jahr 1845 wird berichtet, dass es im Ort 241 Häuser und 1595 Einwohner gab. Neben der Pfarrkirche (St. Laurenz), der Pfarrei und der Schule gab es auch ein Brauhaus, ein Branntweinhaus und 2 Wirtshäuser. Das „Städtchen“ hatte einen Stadtrichter und einen geprüften Grundbuchführer. Die Einwohner lebten von Landbau und Gewerben (12 Töpfer und 27 Weber).

Karl und Katharina Ludmilla Skalicky heirateten am 19.1.1830. Bei Porta fontium ist ihr Trauungseintrag online abrufbar (Ich erkläre am Ende dieses Artikels das Suchen dort etwas detaillierter für interessierte Leser). Die Einträge in den Matriken aus Kozlan sind – wie gesagt – großteils auf tschechisch verfasst. Überraschenderweise ist dieser Trauungseintrag jedoch – inmitten anderer tschechischer – auf Deutsch verfasst. Da es in diesem Trauungsbuch keinen Index gab, habe ich nach der mir (aus Kindertaufen) bekannten Hausnummer gesucht und bin so schnell fündig geworden ohne mich lange mit der Handschrift auseinandersetzen zu müssen.)

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Familie Linzer in Großwarasdorf – Matriken der Diözese Eisenstadt online

Familie Linzer in Großwarasdorf – Matriken der Diözese Eisenstadt online

Im letzten Dezember gab es ein Weihnachtsgeschenk für alle Ahnenforscher, die im Burgenland forschen: Die ersten Kirchenbücher burgenländischer Pfarren wurden vom Diözesanarchiv Eisenstadt online gestellt unter matriken.at. Grund genug, diese Bücher genau unter die Lupe zu nehmen und meine Nachforschungen zur Familie Linzer in Großwarasdorf voranzubringen.

Burgenländische Pfarren

Die Diözese Eisenstadt umfasst insgesamt 12 Dekanate und 172 Pfarren (hier eine Liste), die sich in der Monarchie auf ungarischem Gebiet befanden und von der Diözese Győr/Raab und der Diözese Szombathely/Steinamanger verwaltet wurden. Für diese Pfarren ging die Matrikenführung bereits im Jahr 1895 auf den Staat über (für andere österreichische Bundesländer war das erst 1938 der Fall). Im Jahr 1921 kam das Burgenland schließlich zur Österreich.

matriken.at – Website des Diözesanarchivs Eisenstadt

Derzeit läuft eine kostenlose Testphase bis Ende März. Vor der Nutzung ist eine Registrierung erforderlich. Weiterlesen

Süditroler Matriken online – Familie Jäger aus Tisens

Süditroler Matriken online – Familie Jäger aus Tisens

Die Südtiroler Matriken sind seit Kurzem bei Familysearch online.

Als ich diese Nachricht vor Kurzem gelesen habe, musste ich natürlich sofort herausfinden, ob ich die Ursprünge der Familie Jäger (die ich hier vorgestellt habe) finde. Meine einzigen Anhaltspunkte zur Herkunft von Joseph Jäger in Seebarn waren:

  • Er wurde in „Tisen in Tyrole“ geboren.
  • Sein Vater hieß Valentin Jäger.

Mein Vermutung war, dass es sich bei „Tisen“ um Tisens/Tesimo bei Meran in Südtirol handelt.

Bei Familysearch kann man über die Suche einfach den Katalog nach Orten durchsuchen. Weiterlesen

Woran starben unsere Vorfahren? Wassersucht

Woran starben unsere Vorfahren? Wassersucht

Eine Todesursache, die mir immer wieder unterkommt bei der Ahnenforschung, ist die Wassersucht.

Was steckt hinter der Bezeichnung „Wassersucht“?

Im folgenden versuche ich, die Wassersucht im historischen Kontext zu erläutern, um zu verstehen, wie unsere Vorfahren diese Krankheit wahrgenommen haben. Dazu habe ich einige historische medizinische Bücher gefunden:

Einleitend bietet Meyers Konversationslexikon folgende Definition (1): Weiterlesen

Franz Übelbacher – Todeserklärung eines Soldaten 1845

Franz Übelbacher – Todeserklärung eines Soldaten 1845

Bei der Recherche über die Familie Übelbacher bin ich in ANNO der Österreichischen Nationalbibliothek über folgende interessante Meldung gestoßen:

1844 10 21 Wiener Zeitung Ausschnitt Übelbacher Franz

(Transkription: Gemeinen Franz Uebelbacher.  Von dem k. k. F. M. L. Ritter v. Heß Linien-Infanterie-Regiments,-Gerichte Nr 49 wird anmit bekannt
gemacht, daß Andreas und Michael Uebelbacher um Einberufung und sohinnige Todeserklärung ihres Bruders des dießseitigen Gemeinen Franz Uebelbacher gebethen haben, welcher zu Freyn, im Bezirke der Herrschaft Mitterau im V. O. W. W. in Oesterreich geboren, am 29 May 1813 zur 11. Compagnie des 49 Linien-Infanterie-Regiments, damahls Baron Kerpen, dermahlen Ritter v. Heß, assentirt, am 21. October 1813 als blessirt in ein ungenanntes Feldspital in Sachsen abgegeben wurde, und seitdem vermißt wird. Gemeiner Franz Uebelbacher wird demnach vorgeladen, binnen einem Jahre, vom Tage der Ausfertigung des gegenwärtigen Edictes so gewiß persönlich zu erscheinen, oder diesen Gerichte oder dem für ihn aufgestellten Curator, Herrn Lieutenant Adolf Lorenz des Regiments von seiner Existenz Nachricht zu geben; widrigens nach Ablauf dieses Termine über ferneres Ansuchen ohne weiters zu seiner Todeserklärung geschritten werden würde. St. Pölten am 12. October 1844)

Familie Übelbacher zu Freyen (Herrschaft Grünbichl)

Schloss Grünbühel

Mein Ur-Ur-Ur-Urgroßvater war Andreas Übelbacher, der Bruder des besagten Franz Übelbacher. Er wurde am 17.11.1789 in Freyen in Niederösterreich (bei Kilb, südlich von Sankt Pölten) als Sohn von Leopold Übelbacher und seiner Frau Theresia, geborene Füllner, geboren. Alle waren „Grienbühler Unterthan“, also Untertanen der Herrschaft Grünbühel (auch Grünbichl genannt). Franz Übelbacher, geboren am 23.7.1793, war der jüngste der Brüder.

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Familie Jäger aus Seebarn (Herrschaftliche Inventur- und Abhandlungsprotokolle)

Familie Jäger aus Seebarn (Herrschaftliche Inventur- und Abhandlungsprotokolle)

Der fünffache Urgroßvaters meines Mannes war Joseph Jäger. Geboren wurde er in „Tisen in Tyrole“ (vermutlich Tisens bei Meran in Südtirol) als Sohn von Valentin Jäger. Einen Großteil seines Lebens verbrachte er jedoch weit weg von seinem Geburtsort, in Seebarn bei Korneuburg in Niederösterreich.

Seebarn bei Korneuburg

Das Dorf Seebarn läßt auch heute noch erahnen, wie es zu Zeiten von Joseph Jäger ausgesehen hat. Auf der einen Seite der Hauptstraße liegt das von einer Feldsteinmauer umfasste Schloss und der Schlossgarten.

Bilder: Ansicht des Schlosses Seebarn, Druckgrafik 1820, Österreichische Nationalbibliothek via www.kultur-pool.at, CC BY-NC-SA 3.0 und eigenes Foto

Das Schloss Seebarn kam über die Gräfin Maria Charlotte (Karoline) Wilczek, eine geborene Gräfin von St. Hilaire und Ehegattin von Heinrich Wilhelm Grafen von Wilczek, in den Besitz der Familie Wilczek. Nach dem Tod des Grafen im Jahr 1739 wurde es an seinen Sohn, Reichsgraf Josef Maria Kaspar Wilczek, übergeben.
Er und sein Vater vergrößerten das Schloss. [1] Der Osttakt, die zweigeschoßige Schlosskapelle und ein Wirtschaftstrakt wurden in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts erbaut.[2]

Gegenüber vom Schloss, auf der anderen Seite der Hauptstraße findet sich eine kleine Kapelle (die 1874 geweiht wurde) und mehrere Häuser, die um einen Obstgarten herum gebaut sind. Früher gab es einen Teich.

Familie Jäger

In Seebarn heiratete Joseph Jäger am 22.10.1769 Monica Pürkl (manchmal auch Pirkl, bei der Hochzeit verwitwete Fritsch). Im Heiratseintrag ist sein Beruf als  Bedienter beim Grafen von Willzeck“ angegeben.  Er dürfte also im Schloss Seebarn gearbeitet haben:1769 Jäger Pürkl Hochzeit

Quelle: Pfarre Harmannsdorf, Erzdiözese Wien, Tauf- Trauungs- und Sterbebuch Signatur 01,2,3-02, 1716-1784, fol 427, Seite 05-Trauung_0156 über Matricula Online

(Transkription und Übersetzung: Copulatus est Josephus Jäger Servus apud Comiti Wilzek, Valentini Jäger, vic. in Tisen in Tyrole, cum Monica Fritschin Vidua ex Seebarn; Getraut werden Joseph Jäger, Diener beim Grafen Wilzek, des Valentin Jäger, Nachbar in Tisen in Tirol, mit Monica Fritsch, Witwe aus Seebarn)

Das Ehepaar hatte drei gemeinsame Kinder, von denen allerdings nur Barbara Jäger das Kindesalter überlebte. Am 11.3.1777 verstarb Monica Jäger. Ihren Sterbeeintrag konnte ich in den Kirchenbüchern nicht finden, allerdings wurde ich bei den Herrschaftsakten fündig. Aus dem Inventur- und Abhandlungsprotokoll anläßlich ihres Todes gehen interessante Informationen über das Leben der Familie Jäger in Seebarn hervor.

Joseph Jäger hatte seinen Dienst im Schloss offensichtlich aufgegeben und gemeinsam mit seiner Frau ein Wirtshaus in Seebarn gepachtet. Monica Jäger wurde im Inventarium als „geweste hiesig Herrschaft. Bestand Wirtin zu Seebarn“bezeichnet:

1777 Inventarium Monica Jäger 1

Quelle: Inventur u. Abhandlungsprotokoll d. Hft. Kreuzenstein u. Leobendorf, 1771 – 1793, Signatur KG Stockerau 020/096, fol 297ff via FamilySearch.org

(Zur Einsicht der Akten ist eine kostenloste Anmeldung bei FamilySearch erforderlich.)

Die Auflistung des Vermögens enthielt Wein, Fleisch, Küchengeschirr, Mehl und Getreide und viele andere Positionen, die den Wirtshausbetrieb betrafen, sowie „Viech“ (eine Kuh, Schweine, Hühner und Enten – „Anten“). Vom Vermögen (141 Gulden und 20 Kreuzer) wurden die offenen Schulden abgezogen. Diese betrafen den Fleischhauer oder den Dienst Menschen“ und andere Handwerker. Daraufhin verblieben 16 Gulden und 58 Kreuzer.

Im Rahmen der Anhandlung wurden hierauf die Erben festgestellt:

1777 Inventarium Monica Jäger Erben

Quelle: Inventur u. Abhandlungsprotokoll d. Hft. Kreuzenstein u. Leobendorf, 1771 – 1793, Signatur KG Stockerau 020/096 fol 297ff, via FamilySearch.org

(Transkription: Erben
      –  der hinterbliebene Wittiber Joseph Jäger von der Verstorbenen 
      – die aus erster Ehe ehelichen Kinder
           Anton Emtinger zu Wien ein Bedienter (Anm.: in Wien als Bediensteter beschäftigt)
           Peter Paul, unwissend (Anm.: weitere Details unbekannt)
           Magdalena bey Hauß (Anm.: sie lebte bei ihrer Mutter und ihrem Stiefvater im Haus)
     – aus dritter Ehe
           Barbara Jägerin 5 Jahr alt)

Aus dem Heiratseintrag im Kirchenbuch ging bereits hervor, dass Monica Pürkl eine verwitwete Frau Fritsch war. Die Liste der Erben zeigt, dass sie zuvor auch schon eine Ehe geschlossen hatte, mit Herrn Emtinger (Vorname unbekannt). Aus dieser Ehe hatte sie drei Kinder in die Ehe mitgebracht. Mit Herrn Fritsch (Vorname ebenfalls unbekannt) hatte sie offensichtlich keine (überlebenden) Kinder. In den Kirchenbüchern der für Seebarn zuständigen Pfarre Harmansdorf konnte ich übrigens beide Vorehen der Monica Jäger nicht finden. Sie stammte ursrünglich aus „Grupaih, Mähren“, daher ist hier Weitersuchen angesagt. Laut Ortsverzeichnis auf Genteam gibt es mehrere Orte, die hier in Frage kommen könnten, zum Beispiel Ober- bzw Unter Krupa (heute Krupa Horni bzw Dolni) oder Krupei. Alle möglichen Orte liegen jedoch in Böhmen, nicht im Mähren.

Aus der Abhandlung der Verlassenschaft geht weiters hervor, dass Monica laut Aussage von Theresia Pirkl (ihre Schwester?) bereits zu Lebzeiten verkündet hatte, dass ihre Tochter Magdalena bestimmten Hausrat erhalten sollte (zum Beispiel eine „Tuchet mit blauem Überzug“, also eine Decke). Der Rest verblieb dem Ehemann Joseph. Die anderen Kinder  sollten nichts erhalten, insbesondere in Anbetracht der Tatsache, dass die Mutter über kein wesentliches Vermögen verfügt hat. Dem Vater wurde außerdem „die kristliche Erziehung seines leiblichen, aus dieser Ehe erzeugten Kindes beauftragt, dazu er sich auch willig erklärt hat.“

Nach dem Tod seiner ersten Ehefrau heiratete Joseph Jäger nochmals und am 21.7.1779 kam Sohn Johann auf die Welt. Seine Mutter war Josepha (ein Mädchenname findet sich in keinem Eintrag, den Hochzeitseintrag konnte ich bisher nicht finden). Mit Josepha hatte Joseph im Zeitraum 1779 – 1784 fünf Kinder. Nur Sohn Anton (geborgen am 17.1.1783) überlebte die Kindheit. Josephs zweite Frau Josepha verstarb am 11.3.1785 an „Scharbock“. Diese Krankheit ist auch als Skorbut bekannt, eine Vitaminmangelkrankheit, die bei anhaltendem Fehlen von Vitamin C in der Nahrung bei Menschen nach zwei bis vier Monaten auftritt.

Ihre Verlassenschaftsabhandlung zeigt, dass Joseph und Josepha den Wirtshausbetrieb offensichtlich fortgesetzt haben. Neu zum ehelichen Vermögen sind allerdings mehrere Äcker in der Gegend hinzugekommen. Vermutlich hat diese Grundstücke Josepha mit in die Ehe gebracht.

Die Hälfte des 400 Gulden ausmachenden Vermögens stand dem Joseph Jäger zu. Nach Abzug der Schulden wäre eigentlich Sohn Anton der Alleinerbe seiner Mutter gewesen. Es wurde jedoch festgestellt, dass bei der Hochzeit vereinbart worden war, dass Barbara, Josephs Tochter aus erster Ehe, die Hälfte des Erbes erhalten sollte. Beiden Kindern wurden also 76 Gulden und 47 Kreuzer zugesprochen.

Am 6.9.1787 heiratete Joseph ein drittes Mal. Seine Gattin Rosalia Zass/Zöß war die Pfarrersköchin aus dem benachbarten Manhartsbrunn. Sie war 20 Jahre jünger als ihr mittlerweile 45-jähriger Ehemann.

1784 Zapp Rosalia Hochzeit

Quelle: Pfarre Harmannsdorf, Erzdiözese Wien, Trauungsbuch Sinatur 02-03, 1784-1841, fol 239, Seite 02-Trauung_0104 über Matricula Online

Tragischerweise verstarb auch Rosalia nicht einmal fünf Jahre nach der Hochzeit kurz nach der Geburt (und dem Tod) des zweiten Kindes im Jahr 1790 an Misere (Erbrechen des Darminhalts aufgrund zB eines Darmverschlusses).

Ihre Verlassenschaftsabhandlung gibt ebenfalls wertvolle Informationen:

1790 Jäger Rosalia Inventarium 1

Quelle: Inventur u. Abhandlungsprotokoll d. Hft. Kreuzenstein u. Leobendorf, 1771 – 1793, Signatur KG Stockerau 020/096 fol 730ff, via FamilySearch.org

Jospeh und Rosalia führten das Wirtshaus offensichtlich nicht weiter, dafür ist beim Vermögen eine neue Position dazugekommen: „das neu gebaute Kleinhäusl neben der Herrschaft Breiten und Johann Döltl gelegen samt dazu gehörigem Gartl“. Die Eheleute hatten gemeinsam ein Haus gebaut, das mit 150 Gulden bewertet wurde. Die weiterhin vorhandenen Ackergrundstücke sowie Tiere (Kuh, Schafe und Hühner) passten zum Leben als Kleinhäusler. In Summe betrug das eheliche Vermögen beachtliche 459 Gulden und 49 Kreuzer.

Das Inventarium zeigt aber auch, dass die Kosten für die Errichtung des Hauses noch nicht abbezahlt waren. So wurden an Schulden Kosten für Steine, oder für den Tischler abgezogen. Außerdem dürfte das Ehepaar nicht nur den Grund für das Haus vom Grafen Wilczek gekauft (noch nicht gänzlich bezahlt) haben, sondern auch Geld von ihm geborgt haben, da 38 Gulden für die Position „Herrn Grafen Wilczek an Kapital“ als offene Schulden aufgelistet waren. Auch die Beträge, die Barbara und Anton Jäger von der Verlassenschaft von Josepha Jäger zustanden, waren noch nicht beglichen und wurden als Schulden erfasst.

1790 Jäger Rosalia Inventarium Schulden

Quelle: Inventur u. Abhandlungsprotokoll d. Hft. Kreuzenstein u. Leobendorf, 1771 – 1793, Signatur KG Stockerau 020/096 fol 730ff, via FamilySearch.org 

Die Erbschaft fiel zu zwei Dritteln an Joseph Jäger sowie zu einem Drittel an das einzig überlebende Kind der Ehe, Josepha.

Joseph Jäger selbst verstarb mit 65 Jahren, am 23.3.1805 in Seebarn „in seiner Wohnung Nr. 23“ an einem Lungengeschwür. Er lebte zu dieser Zeit bei seiner Tochter Barbara und deren Mann, (Johann) Paul Stich, denen er im Jahr 1792 sein Kleinhäusel übertragen hatte (der Kaufvertrag findet sich übrigens ebenfalls hier auf FamilySearch). Im Kaufkontrakt wurde Joseph Jäger „lebenslange Herberg“ zugesichert.

Aus seiner Verlassenschaftsabhandlung geht hervor, dass Joseph Jäger ein Testament gemacht hatte und seinen Besitz, insbesondere die Äcker, auf seine drei Kinder Barbara, Anton und Josepha aufgeteilt hat.

Praktische Tipps zum Auffinden von Herrschaftsakten

Die Geschichte der Familie Jäger zeigt, dass Herrschaftsakten eine wertvolle Quelle darstellen. Durch sie konnte ich viele Details über das Leben der Familie Jäger im 18. Jahrhundert in Erfahrung bringen, die ich über Kirchenbücher alleine nie gefunden hätte.

Teilweise kann es schwierig werden, die richtige Herrschaft herauszufinden. Manchmal findet sich dazu eine Anmerkung in Kirchenbucheinträgen („Untertan der Herrschaft…“). Eine weitere Schwierigkeit besteht darin festzustellen, an welches Bezirks- oder Kreisgericht die Herrschaftsakten übergeben wurden. Ich empfehle hier vorerst eine Suche im Findbuch des Landesarchivs Niederösterreich nach dem gesuchten Ort (Klick auf das Fernglas in der Menüleiste). Die Treffer zeigen die Sammlungen, in welchen Akten enthalten sind. Teilweise sind die Akten bereits im Findbuch online einsehbar. Wenn dies nicht der Fall ist, kann man im Katalog von Familysearch in der Sammlung der österreichischen Herrschaftsakten nach dem jeweiligen Bestand zu suchen und hat möglicherweise Glück und kann online in die Bücher Einsicht nehmen.

Im September/Oktober 1811  war übrigens der Dichter Joseph Freiherr von Eichendorff im Schloss Seebarn zu Gast. So wurde Seebarn auch einer der Schauplätze in seiner 1826 veröffentlichten Novelle „Aus dem Leben eines Taugenichts“.[3] Vielleicht konnten Joseph Jägers Kinder einen Blick auf den berühmten Gast erhaschen?

Quellen

[1] www.seebarn.at
[2] DEHIO Niederösterreich Nördlich der Donau, 1990, Eintrag Seebarn, Seite 1074
[3] Historische Gärten Österreichs: Niederösterreich, Burgenland von Eva Berger, über Google Books

1866 – Preußische Soldaten bringen die Cholera nach Paasdorf (Niederösterreich)

1866 – Preußische Soldaten bringen die Cholera nach Paasdorf (Niederösterreich)

1866 – Einmarsch der Preußen in Niederösterreich

Im preußisch-österreichischen Krieg im Jahr 1866 ging es um die Vorherrschaft im Deutschen Bund. Nachdem die Preußen die österreichischen Truppen am 3. Juli 1866 bei Königgrätz besiegt haben, drangen sie ins nördliche Niederösterreich vor und besetzten Teile des Weinviertels. Der Krieg endete mit einem Waffenstillstand am 22. Juli 1866, dem „Frieden von Prag“. Bis 12. August zogen die preußischen Truppen aus Österreich wieder ab.(2)

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Bild: Prinz Friedrich Karl befehligt preußische Truppen, Künstler unbekannt, Public Domain über Wikimedia Commons

Während des Preußisch-Österreichischen Kriegs brach die Cholera im preußischen Heer aus und kostete 3139 Soldaten das Leben. Durch den Einmarsch in Niederösterreich brachten die preußischen Soldaten die Cholera auch ins Weinviertel.
Die neue freie Presse berichtete am 2. September 1866 Folgendes: Weiterlesen

Wolfgang Bayer – Schullehrer in Böhmen im 18. Jahrhundert

Heute möchte ich einen Ausflug ins Habsburger-Kronland Böhmen machen, um den Urgroßvater meines angeheirateten Urgroßonkels vorzustellen: Wolfgang Bayer.

Wolfgang Bayer wurde am 12.5.1736 in Neumark (Vseruby) in Böhmen geboren. Seine Eltern waren Sigismund Bayer und Eva Rosina, geborene Kauerl. Sigismund Bayer war Kantor (Vorsänger oder Chorleiter im Gottesdienst). Wolfgang Bayer war das fünfte Kind der Familie, er hatte vier Schwestern und vier Brüder.

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Bild: „Ansicht von Všeruby“ von Karel Liebscher (1851-1906), Public Domain über Wikimedia Commons

Neumark/Všeruby u Kdyne /Wscherau

Neumark ist ein Ort in Tschechien, etwa einen Kilometer von der Grenze zu Bayern entfernt. Weiterlesen

Woran starben unsere Vorfahren? Blattern

Woran starben unsere Vorfahren? Blattern

Was sind die Blattern? Diese Frage beantwortet Meyers Kleines-Konversationslexikon aus dem Jahr 1909 folgendermaßen:

Pocken (Blattern, Menschenpocken, Variola), ansteckende Erkrankung mit Hautausschlag, wird von einem noch unbekanntem Lebewesen verursacht (Sporozoon?). Verschiedenartige Lebensernergie (Virulenz) desselben Erregers verursacht verschiedene Formen; so erklärt sich Verschiedenheit der Blattern (Variola) und der Kuhpocken (Vaccina, Milchblattern). Ein an Kuhpocken oder Variola andererseits erkrankt gewesener Organismus ist für die andre Krankheit unempfänglich; hierauf beruht die Kuhpockenimpfung.“ (1)

Blattern in meiner Familie

In meinem Stammbaum starben mehrere kleine Kinder an Blattern:

  • Andreas Petz aus Höbersbrunn (Niederösterreich), 02.12.1793 – 10.08.1796 (2,5 Jahre alt)
  • Sein Bruder Franz Petz aus Höbersbrunn, 27.11.1795 – 15.08.1796 (33 Wochen alt)
  • Georg Bayer aus Neumark/Vseruby (Böhmen), 02.05.1784 – 03.04.1785 (11 Monate alt)
  • Karl Artner aus Dürnstein (Niederösterreich), 08.01.1803 – 26.03.1806 (3 Jahre alt)

1796 Sterbebuch Höbersbrunn Petz

Quelle: Erzdiözese Wien, Pfarre Höbersbrunn, Sterbebuch 1784-1865, Signatur 03-01, Folio 32 über Matricula Online

 Blattern – Seuche im 18. Jahrhundert

Die Pocken gewannen im 18. Jahrhundert als gefährliche Seuche an Bedeutung.

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Wo wohnten meine Vorfahren? – Die Geschichte der Familie Prankl geht weiter (zurück)

Vielleicht könnt ihr euch noch an meinen Vorfahren Joseph Prankl, den Hammerschmied in Gaming erinnern? Bis vor Kurzem war er eine Sackgasse in meiner Ahnenforschung. Durch einen Blick ins Grundbuch von Gaming konnte ich jedoch mehrere bisher fehlende Generationen in diesem Zweig meines Stammbaumes ergänzen.

Nagelschmied

Bild: „Clauicularius. Der Nagler.“  von Amman, Jost (Holzschneider) aus dem Buch Ständebuch & Handwerk & Nagelschmied & Schlosser & Schmied, Public Domain via Wikimedia Commons/Deutsche Fotothek

Joseph Prankl erwarb im Jahr 1794 das Haus „Siebente Hofstadt in der Au“ in Gaming im Mostviertel Niederösterreichs. Das war auch aus dem Grundbuch ersichtlich, in welches ich vor ein paar Wochen im Niederösterreichischen Landesarchiv in Bad Pirawarth Einsicht nehmen konnte.

„1794 Joseph Prankl, Solus“ war im Grundbuchblatt als Besitzer eingetragen. In der darauffolgenden Zeile war Folgendes vermerkt: „1794 Joseph et Maria uxor ab anno 1794, in Gewährbuch fol 43 pro 1530 fl.“ Joseph Prankl hatte also im Jahr 1794 nicht nur das Grundstück erworben, sondern auch kurz darauf geheiratet. Das Jahr war der entscheidende Hinweis, den Trauungseintrag von Joseph Prankl (Joseph Bränkl) zu finden: Weiterlesen

Woran starben unsere Vorfahren? Fraisen

Woran starben unsere Vorfahren? Fraisen

„Da krieg’ i ja die Pockerlfras!“

Diese Redewendung kennt man vielleicht noch. Es bedeutet, dass man sich stark aufregt und vor Wut zu zittern beginnt.

In dem Wort „Pockerlfras“ steckt die Bezeichnung für eine Todesursache, auf die vor allem der Tod von Säuglingen in früheren Jahrhunderten zurückgeführt werden kann: die Fraisen (oft auch als Fraißen, Frasen oder Freisen bezeichnet).

Herkunft der Bezeichnung

Das Wort stammt vom mittelhochdeutschen „vreise“, was Angst, Wut oder Schrecken bedeutet. (1)
(„Pockerl“ ist übrigens eine alte Bezeichnung für den Truthahn.)

Fraisen wurde als Überbegriff für alle Kinderkrankheiten mit Krämpfen verwendet. (2)

Krankheitsbild und Ursache

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Die Schlacht bei Dürnstein – Kriegschrecken für meine Vorfahren

Am 11.11.1805 fand in Loiben und Dürnstein in der Wachau eine große Schlacht der Napoleonischen Kriege statt. Und meine Ur-Ur-Ur-Urgroßtante Barbara Artner wohnte damals in Dürnstein („Thirrnstein“). Grund genug, um dieses Kapitel der Geschichte und die schlimmen Auswirkungen für die Bevölkerung von Loiben und Dürnstein genauer zu erforschen. Weiterlesen

Neue Pfarren bei Matricula Online verfügbar (Gurk und Subotica)

Matricula Online hat folgende Neuigkeiten auf der Homepage verkündet:

  • Neue Pfarren der Diözese Gurk wurden online gestellt – hier der Link zum vollen Bestand der Diözese. Folgende Pfarren sind neu:
    Stall, Steinbichl, Stein im Jauntal/Kamen v Podjuni, Sternberg/Strmec, Steuerberg, Stift Griffen/Grebinjski Klošter, Stockenboi, Stranig, Strassburg, St. Salvator, St. Stefan am Krappfeld, St. Stefan an der Gail, St. Stefan bei Dürnstein, St. Stefan bei Niedertrixen, St. Stefan-Finkenstein/Šteben-Bekštanj, St. Stefan unter Feuersberg/Šteben, St. Thomas am Zeiselberg, St. Ulrich am Johannserberg, St. Ulrich an der Goding, St. Ulrich bei Feldkirchen, St. Urban bei Feldkirchen, St. Veit an der Glan, St. Veit im Jauntal/Št. Vid v Podjuni, St. Walburgen, Sütschach/Svece
  • Erste Matrikenbücher aus dem Historischen Archiv Subotica sind nun online verfügbar – hier der link zum Bestand in Matricula.

Paul Wiesinger, befugter Musikus und Hundezüchter in Linz

Linzer Becken

„Das Becken von Linz mit der Landeshauptstadt“ von Eduard Zetsche (1844-1927) aus dem Buch „Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild“, Band Oberösterreich und Salzburg, Wien 1886, Seite 17

Mein Ur-Ur-Urgroßonkel 4. Grades Paul Wiesinger wurde am 28.6.1832 (um 1/4 über 4 Uhr) in Linz, in der Pfarre St. Mathias, als Sohn der ledigen Hausbesitzerstochter Josepha Wiesinger geboren.
Im Taufeintrag ist kein Vater angeführt, interessant ist aber der Taufpate, Philipp Klimitsch, „Braumeister in Auhof 1“, zu dem ich eigentlich sonst keine Verbindung finden konnte – ist der Taufpater vielleicht ein Hinweis auf den Vater?
Auhof ist übrigens ein Schloss in Linz, das sich im Besitz der Starhemberger befand. Das Brauhaus dürfte im Jahr 1832 verpachtet gewesen sein, es wurde im Jahr 1900 abgerissen (Quelle: Wikipedia, Eintrag Schloß Aufhof (Linz)) Weiterlesen

Matricula: Neue Pfarren des Bistums Magdeburg und des Bistums Münster online

Bistum Magdeburg

Am 2. Juni wurde folgendes von Matricula online bekannt gegeben:

„Soeben wurden 60 weitere deutsche katholische Pfarreien online geschaltet. Diesmal aus dem Bistum Magdeburg. Wir freuen uns über diesen Zuwachs und heißen dieses herzliche willkomen in der Matricula-Familie!“

Unter diesem link könnt ihr die neuen Pfarren und Bücher finden:
http://data.matricula-online.eu/de/deutschland/magdeburg/

Bistum Münster

Bereits am 23.Mai 2017 wurden erste Pfarren des Bistums Münster online gestellt. Es handelt sich um alle Pfarren mit den Anfangsbuchstaben A – F.

Unter diesem Link findet ihr die Pfarren:
http://data.matricula-online.eu/de/deutschland/muenster/

Weitere Pfarren aus Deutschland bei Matricula online

Seit Längerem sind ja bereits Pfarren der deutschen Bistümer Hildesheim und Passau online.

Tipps zum Arbeiten mit Matricula online findet ihr auch hier:

 

Matricula im neuen Design

Matricula im neuen Design

Seit einiger Zeit hat Matricula online ein neues Design (das „alte Matricula“ ist noch bis Ende 2017 in Betrieb, wird dann aber nicht weitergeführt).

Ich habe es inzwischen ausgiebig probiert. Es gibt tolle neue Funktionen und das Arbeiten mit dem neuen Matricula ist sehr angenehm!
Man kann nun über drei verschiedene Wege in die Kirchenbuchsuche einsteigen:

Menü Matricula

Matricula Online, Menüleiste

  • Bestände: Wie bisher kann man die Bestände durchsuchen und auswählen
  • Landkarte: Diese Funktion ist komplett neu und eine sehr hilfreiche Erweiterung. Über eine Suche nach einem Ort auf der Karte sieht man alle in der Nähe befindlichen Pfarren. Besonders, wenn man in einer Pfarre nicht weiterkommt mit der Suche, ist es sehr hilfreich gleich direkt auf mögliche Nachbarpfarren zugreifen zu können.
 (Blaue Markierungen auf der Karte zeigen den gesuchten Ort, rote Markierungen sind Pfarren, deren Bestände mit einem Klick direkt aufgerufen werden können.)
  • Ortssuche: Die Funktion Ortssuche wurde im Vergleich zu bisher deutlich verbessert. Man kann die Suche auf bestimmte Diözesen sowie auch auf bestimmte Jahre eingrenzen. Wenn man den Ort eingibt, kommen alle in Frage kommenden Pfarren mit Hinweisen zu Orten innerhalb der Pfarre und man kann direkt einsteigen.

Auch das Aussehen der Übersichtsseite zu Kirchenbüchern einer Pfarre hat sich verändert.
Für jede Pfarre ist jetzt ein Foto der Pfarrkirche enthalten, was ich sehr nett finde.
Außerdem wurde eine aktuelle sowie eine historische Landkarte (aus mapire, einer Seite mit historischen Landkarten) ergänzt, sodass man sehr schnell einen Überblick über die Lage des Ortes und die Verhältnisse der Gegend bekommen kann.

Bei den Kirchenbuchbeständen einer Pfarre kann man jetzt einen Filter anwenden und sich nur bestimmte Bücher anzeigen lassen. Weiters wurde ein Datumsfilter ergänzt, der die Eingrenzung auf bestimmte Zeiträume vereinfacht.

Wenn man das gesuchte Kirchenbuch gefunden hat, gibt es zwei Möglichkeiten:

  • Über das Buchsymbol erhält man Details zu diesem Buch.
  • Über das Kamerasymbol steigt man direkt in das Kirchenbuch ein.

Auch bei der Navigation mit den Kirchenbüchern gibt es Neuerungen:

Die meisten Funktionen sind selbsterklärend, ergänzend hier noch ein paar Hinweise:

  • Das Haussymbol setzt alle Einstellungen zurück.
  • Über das Symbol des Pfeils aus dem Rechteck gibt den direkten Link zur Seite, den man dann über die rechte Maustaste kopieren kann.
  • Mit Hilfe des Buchsymbols kann man die Seitenleiste ein- und ausblenden.
  • Das Infosymbol gibt genaue Infos zu dem Kirchenbuch, in dem man gerade ist. Diese Information ist früher teilweise direkt in der rechten oberen Ecke des Fensters gestanden. (Die Tatsache, dass man vor allem die Jahre des Buches jetzt erst extra aufrufen muss, empfinde ich übrigens als einen kleinen Nachteil des neuen Designs.)
    UPDATE 8.6.2017: Wie ich gerade gesehen habe, wurde das Informationskästchen in der rechten oberen Ecke wieder aufgenommen, es enthält Informationen zur Pfarre, Buchart, Signatur und zu den enthaltenen Jahren.

Die sowohl auf den Übersichtsseiten als auch in den Kirchenbuch-Seiten eingeblendete Navigationsleiste trägt einerseits zur Übersichtlichkeit bei und andererseits kann man schnell wieder zur Kirchenbücherübersicht einer Pfarre oder zur Beständeübersicht wechseln.

Matricula Navigationsleiste

Matricula online Navigationsleiste

Matricula online ist auch auf Englisch verfügbar: Man kann auf der Startseite rechts oben die Sprache ändern.

Was mir leider noch ganz fehlt, ist die Möglichkeit, einzelne Seiten der Kirchenbücher komplett als Datei herunterzuladen, wie sie zum Beispiel bei Familysearch angeboten wird. Hier muss man weiterhin mit Screenshots arbeiten.

Alles in Allem kann man aber sagen, dass das neue Matricula durch die vielen neuen Funktionen eine sehr gute Grundlage für das Recherchieren in Kirchenbüchern bietet.

Weiter Hinweise zum Arbeiten mit Kirchenbüchern findet ihr übrigens in diesem Post: Arbeiten mit Kirchenbüchern.