Süditroler Matriken online – Familie Jäger aus Tisens

Süditroler Matriken online – Familie Jäger aus Tisens

Die Südtiroler Matriken sind seit Kurzem bei Familysearch online.

Als ich diese Nachricht vor Kurzem gelesen habe, musste ich natürlich sofort herausfinden, ob ich die Ursprünge der Familie Jäger (die ich hier vorgestellt habe) finde. Meine einzigen Anhaltspunkte zur Herkunft von Joseph Jäger in Seebarn waren:

  • Er wurde in „Tisen in Tyrole“ geboren.
  • Sein Vater hieß Valentin Jäger.

Mein Vermutung war, dass es sich bei „Tisen“ um Tisens/Tesimo bei Meran in Südtirol handelt.

Bei Familysearch kann man über die Suche einfach den Katalog nach Orten durchsuchen. Weiterlesen

Familie Jäger aus Seebarn (Herrschaftliche Inventur- und Abhandlungsprotokolle)

Familie Jäger aus Seebarn (Herrschaftliche Inventur- und Abhandlungsprotokolle)

Der fünffache Urgroßvaters meines Mannes war Joseph Jäger. Geboren wurde er in „Tisen in Tyrole“ (vermutlich Tisens bei Meran in Südtirol) als Sohn von Valentin Jäger. Einen Großteil seines Lebens verbrachte er jedoch weit weg von seinem Geburtsort, in Seebarn bei Korneuburg in Niederösterreich.

Seebarn bei Korneuburg

Das Dorf Seebarn läßt auch heute noch erahnen, wie es zu Zeiten von Joseph Jäger ausgesehen hat. Auf der einen Seite der Hauptstraße liegt das von einer Feldsteinmauer umfasste Schloss und der Schlossgarten.

Bilder: Ansicht des Schlosses Seebarn, Druckgrafik 1820, Österreichische Nationalbibliothek via www.kultur-pool.at, CC BY-NC-SA 3.0 und eigenes Foto

Das Schloss Seebarn kam über die Gräfin Maria Charlotte (Karoline) Wilczek, eine geborene Gräfin von St. Hilaire und Ehegattin von Heinrich Wilhelm Grafen von Wilczek, in den Besitz der Familie Wilczek. Nach dem Tod des Grafen im Jahr 1739 wurde es an seinen Sohn, Reichsgraf Josef Maria Kaspar Wilczek, übergeben.
Er und sein Vater vergrößerten das Schloss. [1] Der Osttakt, die zweigeschoßige Schlosskapelle und ein Wirtschaftstrakt wurden in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts erbaut.[2]

Gegenüber vom Schloss, auf der anderen Seite der Hauptstraße findet sich eine kleine Kapelle (die 1874 geweiht wurde) und mehrere Häuser, die um einen Obstgarten herum gebaut sind. Früher gab es einen Teich.

Familie Jäger

In Seebarn heiratete Joseph Jäger am 22.10.1769 Monica Pürkl (manchmal auch Pirkl, bei der Hochzeit verwitwete Fritsch). Im Heiratseintrag ist sein Beruf als  Bedienter beim Grafen von Willzeck“ angegeben.  Er dürfte also im Schloss Seebarn gearbeitet haben:1769 Jäger Pürkl Hochzeit

Quelle: Pfarre Harmannsdorf, Erzdiözese Wien, Tauf- Trauungs- und Sterbebuch Signatur 01,2,3-02, 1716-1784, fol 427, Seite 05-Trauung_0156 über Matricula Online

(Transkription und Übersetzung: Copulatus est Josephus Jäger Servus apud Comiti Wilzek, Valentini Jäger, vic. in Tisen in Tyrole, cum Monica Fritschin Vidua ex Seebarn; Getraut werden Joseph Jäger, Diener beim Grafen Wilzek, des Valentin Jäger, Nachbar in Tisen in Tirol, mit Monica Fritsch, Witwe aus Seebarn)

Das Ehepaar hatte drei gemeinsame Kinder, von denen allerdings nur Barbara Jäger das Kindesalter überlebte. Am 11.3.1777 verstarb Monica Jäger. Ihren Sterbeeintrag konnte ich in den Kirchenbüchern nicht finden, allerdings wurde ich bei den Herrschaftsakten fündig. Aus dem Inventur- und Abhandlungsprotokoll anläßlich ihres Todes gehen interessante Informationen über das Leben der Familie Jäger in Seebarn hervor.

Joseph Jäger hatte seinen Dienst im Schloss offensichtlich aufgegeben und gemeinsam mit seiner Frau ein Wirtshaus in Seebarn gepachtet. Monica Jäger wurde im Inventarium als „geweste hiesig Herrschaft. Bestand Wirtin zu Seebarn“bezeichnet:

1777 Inventarium Monica Jäger 1

Quelle: Inventur u. Abhandlungsprotokoll d. Hft. Kreuzenstein u. Leobendorf, 1771 – 1793, Signatur KG Stockerau 020/096, fol 297ff via FamilySearch.org

(Zur Einsicht der Akten ist eine kostenloste Anmeldung bei FamilySearch erforderlich.)

Die Auflistung des Vermögens enthielt Wein, Fleisch, Küchengeschirr, Mehl und Getreide und viele andere Positionen, die den Wirtshausbetrieb betrafen, sowie „Viech“ (eine Kuh, Schweine, Hühner und Enten – „Anten“). Vom Vermögen (141 Gulden und 20 Kreuzer) wurden die offenen Schulden abgezogen. Diese betrafen den Fleischhauer oder den Dienst Menschen“ und andere Handwerker. Daraufhin verblieben 16 Gulden und 58 Kreuzer.

Im Rahmen der Anhandlung wurden hierauf die Erben festgestellt:

1777 Inventarium Monica Jäger Erben

Quelle: Inventur u. Abhandlungsprotokoll d. Hft. Kreuzenstein u. Leobendorf, 1771 – 1793, Signatur KG Stockerau 020/096 fol 297ff, via FamilySearch.org

(Transkription: Erben
      –  der hinterbliebene Wittiber Joseph Jäger von der Verstorbenen 
      – die aus erster Ehe ehelichen Kinder
           Anton Emtinger zu Wien ein Bedienter (Anm.: in Wien als Bediensteter beschäftigt)
           Peter Paul, unwissend (Anm.: weitere Details unbekannt)
           Magdalena bey Hauß (Anm.: sie lebte bei ihrer Mutter und ihrem Stiefvater im Haus)
     – aus dritter Ehe
           Barbara Jägerin 5 Jahr alt)

Aus dem Heiratseintrag im Kirchenbuch ging bereits hervor, dass Monica Pürkl eine verwitwete Frau Fritsch war. Die Liste der Erben zeigt, dass sie zuvor auch schon eine Ehe geschlossen hatte, mit Herrn Emtinger (Vorname unbekannt). Aus dieser Ehe hatte sie drei Kinder in die Ehe mitgebracht. Mit Herrn Fritsch (Vorname ebenfalls unbekannt) hatte sie offensichtlich keine (überlebenden) Kinder. In den Kirchenbüchern der für Seebarn zuständigen Pfarre Harmansdorf konnte ich übrigens beide Vorehen der Monica Jäger nicht finden. Sie stammte ursrünglich aus „Grupaih, Mähren“, daher ist hier Weitersuchen angesagt. Laut Ortsverzeichnis auf Genteam gibt es mehrere Orte, die hier in Frage kommen könnten, zum Beispiel Ober- bzw Unter Krupa (heute Krupa Horni bzw Dolni) oder Krupei. Alle möglichen Orte liegen jedoch in Böhmen, nicht im Mähren.

Aus der Abhandlung der Verlassenschaft geht weiters hervor, dass Monica laut Aussage von Theresia Pirkl (ihre Schwester?) bereits zu Lebzeiten verkündet hatte, dass ihre Tochter Magdalena bestimmten Hausrat erhalten sollte (zum Beispiel eine „Tuchet mit blauem Überzug“, also eine Decke). Der Rest verblieb dem Ehemann Joseph. Die anderen Kinder  sollten nichts erhalten, insbesondere in Anbetracht der Tatsache, dass die Mutter über kein wesentliches Vermögen verfügt hat. Dem Vater wurde außerdem „die kristliche Erziehung seines leiblichen, aus dieser Ehe erzeugten Kindes beauftragt, dazu er sich auch willig erklärt hat.“

Nach dem Tod seiner ersten Ehefrau heiratete Joseph Jäger nochmals und am 21.7.1779 kam Sohn Johann auf die Welt. Seine Mutter war Josepha (ein Mädchenname findet sich in keinem Eintrag, den Hochzeitseintrag konnte ich bisher nicht finden). Mit Josepha hatte Joseph im Zeitraum 1779 – 1784 fünf Kinder. Nur Sohn Anton (geborgen am 17.1.1783) überlebte die Kindheit. Josephs zweite Frau Josepha verstarb am 11.3.1785 an „Scharbock“. Diese Krankheit ist auch als Skorbut bekannt, eine Vitaminmangelkrankheit, die bei anhaltendem Fehlen von Vitamin C in der Nahrung bei Menschen nach zwei bis vier Monaten auftritt.

Ihre Verlassenschaftsabhandlung zeigt, dass Joseph und Josepha den Wirtshausbetrieb offensichtlich fortgesetzt haben. Neu zum ehelichen Vermögen sind allerdings mehrere Äcker in der Gegend hinzugekommen. Vermutlich hat diese Grundstücke Josepha mit in die Ehe gebracht.

Die Hälfte des 400 Gulden ausmachenden Vermögens stand dem Joseph Jäger zu. Nach Abzug der Schulden wäre eigentlich Sohn Anton der Alleinerbe seiner Mutter gewesen. Es wurde jedoch festgestellt, dass bei der Hochzeit vereinbart worden war, dass Barbara, Josephs Tochter aus erster Ehe, die Hälfte des Erbes erhalten sollte. Beiden Kindern wurden also 76 Gulden und 47 Kreuzer zugesprochen.

Am 6.9.1787 heiratete Joseph ein drittes Mal. Seine Gattin Rosalia Zass/Zöß war die Pfarrersköchin aus dem benachbarten Manhartsbrunn. Sie war 20 Jahre jünger als ihr mittlerweile 45-jähriger Ehemann.

1784 Zapp Rosalia Hochzeit

Quelle: Pfarre Harmannsdorf, Erzdiözese Wien, Trauungsbuch Sinatur 02-03, 1784-1841, fol 239, Seite 02-Trauung_0104 über Matricula Online

Tragischerweise verstarb auch Rosalia nicht einmal fünf Jahre nach der Hochzeit kurz nach der Geburt (und dem Tod) des zweiten Kindes im Jahr 1790 an Misere (Erbrechen des Darminhalts aufgrund zB eines Darmverschlusses).

Ihre Verlassenschaftsabhandlung gibt ebenfalls wertvolle Informationen:

1790 Jäger Rosalia Inventarium 1

Quelle: Inventur u. Abhandlungsprotokoll d. Hft. Kreuzenstein u. Leobendorf, 1771 – 1793, Signatur KG Stockerau 020/096 fol 730ff, via FamilySearch.org

Jospeh und Rosalia führten das Wirtshaus offensichtlich nicht weiter, dafür ist beim Vermögen eine neue Position dazugekommen: „das neu gebaute Kleinhäusl neben der Herrschaft Breiten und Johann Döltl gelegen samt dazu gehörigem Gartl“. Die Eheleute hatten gemeinsam ein Haus gebaut, das mit 150 Gulden bewertet wurde. Die weiterhin vorhandenen Ackergrundstücke sowie Tiere (Kuh, Schafe und Hühner) passten zum Leben als Kleinhäusler. In Summe betrug das eheliche Vermögen beachtliche 459 Gulden und 49 Kreuzer.

Das Inventarium zeigt aber auch, dass die Kosten für die Errichtung des Hauses noch nicht abbezahlt waren. So wurden an Schulden Kosten für Steine, oder für den Tischler abgezogen. Außerdem dürfte das Ehepaar nicht nur den Grund für das Haus vom Grafen Wilczek gekauft (noch nicht gänzlich bezahlt) haben, sondern auch Geld von ihm geborgt haben, da 38 Gulden für die Position „Herrn Grafen Wilczek an Kapital“ als offene Schulden aufgelistet waren. Auch die Beträge, die Barbara und Anton Jäger von der Verlassenschaft von Josepha Jäger zustanden, waren noch nicht beglichen und wurden als Schulden erfasst.

1790 Jäger Rosalia Inventarium Schulden

Quelle: Inventur u. Abhandlungsprotokoll d. Hft. Kreuzenstein u. Leobendorf, 1771 – 1793, Signatur KG Stockerau 020/096 fol 730ff, via FamilySearch.org 

Die Erbschaft fiel zu zwei Dritteln an Joseph Jäger sowie zu einem Drittel an das einzig überlebende Kind der Ehe, Josepha.

Joseph Jäger selbst verstarb mit 65 Jahren, am 23.3.1805 in Seebarn „in seiner Wohnung Nr. 23“ an einem Lungengeschwür. Er lebte zu dieser Zeit bei seiner Tochter Barbara und deren Mann, (Johann) Paul Stich, denen er im Jahr 1792 sein Kleinhäusel übertragen hatte (der Kaufvertrag findet sich übrigens ebenfalls hier auf FamilySearch). Im Kaufkontrakt wurde Joseph Jäger „lebenslange Herberg“ zugesichert.

Aus seiner Verlassenschaftsabhandlung geht hervor, dass Joseph Jäger ein Testament gemacht hatte und seinen Besitz, insbesondere die Äcker, auf seine drei Kinder Barbara, Anton und Josepha aufgeteilt hat.

Praktische Tipps zum Auffinden von Herrschaftsakten

Die Geschichte der Familie Jäger zeigt, dass Herrschaftsakten eine wertvolle Quelle darstellen. Durch sie konnte ich viele Details über das Leben der Familie Jäger im 18. Jahrhundert in Erfahrung bringen, die ich über Kirchenbücher alleine nie gefunden hätte.

Teilweise kann es schwierig werden, die richtige Herrschaft herauszufinden. Manchmal findet sich dazu eine Anmerkung in Kirchenbucheinträgen („Untertan der Herrschaft…“). Eine weitere Schwierigkeit besteht darin festzustellen, an welches Bezirks- oder Kreisgericht die Herrschaftsakten übergeben wurden. Ich empfehle hier vorerst eine Suche im Findbuch des Landesarchivs Niederösterreich nach dem gesuchten Ort (Klick auf das Fernglas in der Menüleiste). Die Treffer zeigen die Sammlungen, in welchen Akten enthalten sind. Teilweise sind die Akten bereits im Findbuch online einsehbar. Wenn dies nicht der Fall ist, kann man im Katalog von Familysearch in der Sammlung der österreichischen Herrschaftsakten nach dem jeweiligen Bestand zu suchen und hat möglicherweise Glück und kann online in die Bücher Einsicht nehmen.

Im September/Oktober 1811  war übrigens der Dichter Joseph Freiherr von Eichendorff im Schloss Seebarn zu Gast. So wurde Seebarn auch einer der Schauplätze in seiner 1826 veröffentlichten Novelle „Aus dem Leben eines Taugenichts“.[3] Vielleicht konnten Joseph Jägers Kinder einen Blick auf den berühmten Gast erhaschen?

Quellen

[1] www.seebarn.at
[2] DEHIO Niederösterreich Nördlich der Donau, 1990, Eintrag Seebarn, Seite 1074
[3] Historische Gärten Österreichs: Niederösterreich, Burgenland von Eva Berger, über Google Books

Paul Wiesinger, befugter Musikus und Hundezüchter in Linz

Linzer Becken

„Das Becken von Linz mit der Landeshauptstadt“ von Eduard Zetsche (1844-1927) aus dem Buch „Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild“, Band Oberösterreich und Salzburg, Wien 1886, Seite 17

Mein Ur-Ur-Urgroßonkel 4. Grades Paul Wiesinger wurde am 28.6.1832 (um 1/4 über 4 Uhr) in Linz, in der Pfarre St. Mathias, als Sohn der ledigen Hausbesitzerstochter Josepha Wiesinger geboren.
Im Taufeintrag ist kein Vater angeführt, interessant ist aber der Taufpate, Philipp Klimitsch, „Braumeister in Auhof 1“, zu dem ich eigentlich sonst keine Verbindung finden konnte – ist der Taufpater vielleicht ein Hinweis auf den Vater?
Auhof ist übrigens ein Schloss in Linz, das sich im Besitz der Starhemberger befand. Das Brauhaus dürfte im Jahr 1832 verpachtet gewesen sein, es wurde im Jahr 1900 abgerissen (Quelle: Wikipedia, Eintrag Schloß Aufhof (Linz)) Weiterlesen

Wie finde ich Vorfahren in Wien?

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Parterre in Schönbrunn von Alois Greil (1841-1902) aus dem Buch „Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild“, Band Wien, WIen 1886, Seite 115

Wien – Geschichte

Wien war insbesondere in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts als Hauptstadt der österreichisch-ungarischen Monarchie eine rasch wachsende Großstadt. In dieser Zeit wurden unter anderem auch die Stadtbahn und die Hochquellwasserleitung errichtet.
Während Wien im Jahr 1880 726.000 EInwohner zählte, waren dies 1890 – nachdem die Vororte eingemeindet worden waren – 1.365.000. Im Jahr 1910 wohnten 2.031.000 Menschen in der Stadt (1).
Auch während des ersten Weltkriegs kamen unzählige Kriegsflüchtlinge in die Stadt.
Heute sind es übrigens 1.841.000 Einwohner.

Durch die hohe Zahl der Zuwanderungen wird Wien auch in der Genealogie für viele interessant, deren Vorfahren es nach Wien zog.

Familienforschung – Quellen für Wien

Da es gar nicht so leicht ist, seine Vorfahren in Wien zu finden, möchte ich heute einige Tipps und Quellen dafür erläutern.

Adolph Lehmann’s allgemeiner Wohnungs-Anzeiger

Eine gute Quelle, um Wiener Vorfahren zu finden, ist der „Lehmann“ („Adolph Lehmann’s allgemeiner Wohnungs-Anzeiger“) ein Verzeichnis, der Einwohner Wiens, welches jährlich von 1859 – 1942 herausgegeben wurde. Der Lehmann wurde digitalisiert und ist auf der Homepage „Wienbibliothek Digital“ (hier der link) kostenfrei einsehbar.

Im Verzeichnis werden die Haushaltsvorstände (aber nicht deren Ehefrauen oder Kinder), meist mit Beruf, aufgeführt. Nicht im Lehmann enthalten sind Gewerbegeholfen, Taglöhner und Dienstboten.
Der Lehmann enthält mehrere Abschnitte, die über das Menü auf der Homepage ausgewählt werden könnnen. Da gibt es neben Behördenverzeichnissen und Firmenverzeichnissen auch Sehenswürdigkeiten oder ein Verzeichnis der Zeitungen (Inhalt variiert je Jahrgang). Das für Ahnenforscher wohl am interessanteste Verzeichnis ist das „Namensverzeichnis“. Das digitalisierte Namensverzeichnis kann nach Buchstaben ausgewählt werden.

Oft gibt es auch „Straßenverzeichnis“, in welchem unter anderem die Pfarrzugehörigkeit einer Adresse ersichtlich ist.
Für einige Jahre (zB 1925) gibt es auch einen „umgekehrten Lehmann“, das sogenannte Häuserverzeichnis. Dies ist ein Verzeichnis der Einwohner, das nicht nach Namen, sondern nach Adressen geordnet ist. Hier kann man feststellen, wer unter einer bestimmten Adresse wohnhaft war, um beispielsweise zu erfahren, wer die Nachbarn unserer Vorfahren waren.

Verstorbenensuche der Friedhöfe Wien

Die Verstorbenensuche der Friedhöfe Wien (hier der link) gibt nicht nur Treffer von bestehenden Gräbern, sondern auch für historische (also bereits aufgelassene) Gräber und ist damit eine nicht zu unterschätzende Quelle der Ahnenforschung.

Im Suchresultat können nützliche Informationen wie Lebensalter, Geburtsdatum und Sterbedatum enthalten sein. Es sind außerdem weitere Personen, die im selben Grab bestattet sind, angeführt. Hier handelt es sich mit hoher Wahrscheinlichkeit um Verwandte, Ehepartner oder Kinder.
Bei der historischen Suche ist zu beachten, dass die Personen, die unter „Weiters in diesem Grab bestattet“ nicht unbedingt verbundene Personen sein müssen, es kann sich auch um familienfremde Personen handeln, die zu einem anderen Zeitpunkt in diesem Grab bestattet waren.

Es zahlt sich jedenfalls aus, immer die Suche nach aktuellen Gräbern und historischen Gräbern durchzuführen, ganz unten in der Suchmaske gibt es eine Auswahlmöglichkeit.
Ein Übersichtsplan auf der Homepage zeigt übrigens auch die Lage des Grabes auf dem jeweiligen Friedhof.

Meldezettel Familysearch

Familysearch bietet im Katalog eine interessante Sammlung:
Österreich, Niederösterreich, Wiener Meldezettel 1850-1896

Die Jahresangabe der Sammlung ist irreführend. Tatsächlich handelt es sich um Meldezettel ab ca. 1905, die aber Personen, die vor 1897 geboren wurden, betreffen.
Das Suchergebnis bietet Informationen über Geburtsdatum, Geburtsort, Ehepartner und Wohnbezirk (keine genaue Adresse).
Die Original-Meldezettel liegen übrigens im Wiener Stadt- und Landesarchiv auf. Die Einsicht dort ist kostenlos. Man kann aber auch über ein Kontaktformular Anfragen stellen, um die konkrete Adresse der gemeldeten Personen zu erfahren. Achtung, diese Anfrage ist kostepflichtig und Recherche kostet pro angefangene halbe Stunde Arbeitszeit 35 Euro.

Weitere Datenbanken

Sowohl die Datenbanken von genteam (kostenfreie Registrierung erforderlich) als auch die Datenbanken des Vereins Familia Austria (teilweise kostenfrei, teilweise an die Mitgliedschaft im Verein gebunden) geben Informationen über Wiener Einwohner.
In beiden Datenbanken sind Einträge zu Wiener Taufen, Trauungen und Sterbefällen enthalten. Bei Familia Austria wurden die Einträge der Vertorbenen der Wiener Zeitung erfasst. Diese sind auch in ANNO der Österreichischen Nationalbibliothek über die Suche nach Namen abfragbar. Hier kann es aber sein, dass die Namen über die Volltextsuche nicht fehlerlos dargestellt werden.

Historische Stadtpläne, Karten und Fotos

Das Wien-Wiki bietet verschiedene historische Karten von Wien.

Es gibt dort außerdem eine Liste topographischer Objekte, wo man nach einer Straße suchen kann und Informationen (über Pfarrzugehörigkeit oder besondere Objekte) erhält.

In der Bildergalerie sind zahlreiche Ansichten alter Wiener Gebäude enthalten. Wenn man Glück hat, ist das gesuchte Wohnhaus dabei. Andernfalls bekommt man zumindest eine Idee, wie es in einer Gegend Wiens früher ausgeschaut hat.

 

Auf der Seite der Wienbibliothek digital gibt es ebenfalls sehr interessante Straßenkarten und Pläne des historischen Wiens.

Quelle:

(1) https://www.wien.gv.at/kultur/archiv/geschichte/ueberblick/stadtwachstum.html

Grundbuch und Familienforschung – Familie Weihs in Sachsendorf

Eintragungen in Grundbüchern geben einen guten Einblick in die Familiengeschichte, darum will ich heute darüber berichten.

Einführung des Grundbuches in Österreich und Allgemeines

Maria Theresia ließ in Österreich ab 1770 ein erstes Häuserverzeichnis anlegen (siehe hier), den Vorreiter des heutigen Grundbuches. Grundbücher enthalten eine Vielzahl an Informationen über Grundstücke und deren Besitzer. Heute beschränke ich mich allerdings auf die Grundstücksbesitzer.

Dokumente bei Familysearch

Bei Familysearch sind viele österreichische Herrschaftsakten online einsehbar (kostenlose Registrierung erforderlich). Man sieht die verfügbaren Bücher, indem man im Menü auf „Suche“ und „Katalog“ auswählt und bei Ort „Austria“ eingibt.
In der Auswahlmaske öffnet man die „Court Records“ und ist schon am Ziel:
Austria, seigniorial records = Österreich, Herrschaftsakten, 1537-1920

Familie Weihs in Sachsendorf

Am Beispiel der Familie Weihs aus Sachsendorf (Bezirk Kirchberg am Wagram, Niederösterreich) möchte ich nun die Hilfe, die ein Grundbuchblatt bei der Familienforschung bieten kann, erläutern.

Mathias Weihs war mein Ur-Ur-Ur-Ur-Urgroßvater. Ich weiß bisher, dass er im Jahr 1724 in Kollersdorf bei Sachsendorf geboren wurde und mit Anna Maria Leuthner, verwittwete Kienast, verheiratet war. Viel mehr habe ich zu seiner Familie (bis auf meinen direkten Vorfahren, seinen Sohn Paul) bisher nicht erforscht.

Titel Grundbuch Sachsensdorf, NIederösterreich

Titel Grundbuch Sachsensdorf, Niederösterreich, Quellenangabe siehe Ende des Posts

Durch das „Haus-Überland-Grundbuch Amt Sachsendorf“, welches bei Familysearch online verfügbar ist (Quellenangabe siehe Ende des Posts), habe ich herausgefunden, dass Mathias Weihs mehrere Grundstücke in Sachsendorf besessen hat.
Eines davon war dieses:

Titel des Grundbucheintrages, Quellenangabe siehe Ende des Posts

Titel des Grundbucheintrages, Quellenangabe siehe Ende des Posts

Transkription: Von einem Bauernhaus, dareingehören 3 1/2 Joch Acker

Aus dem Grundbucheintrag geht folgende Besitzerkette hervor:

Besitzerkette Eintrag Grundbuch Sachsendorf, Quellenangabe siehe Ende des Posts

Besitzerkette Eintrag Grundbuch Sachsendorf, Quellenangabe siehe Ende des Posts

Folgende Personen waren also Besitzer des Bauernhauses:

  • Mathias Weihs und seine Ehefrau Anna Maria („ux.“ ist kurz für uxoris, Ehefrau) von 1759 an
  • Franz Weihs zuerst ledigen Standes ab 1788 und dann mit seiner Ehefrau Elisabeth ab 1790 (aus Sachsendorf, frühere Schreibweise Saxendorf)
  • Joseph Weihs, ledigen Standes ab 1817 durch Kauf (für 4000 Gulden, abgekürzt „fl.“)
  • Joseph Weihs und seiner Ehefrau Anna Maria ab 1817 durch Heirat („Heirath“)
  • Johann Weihs, ledigen Standes, „daselbst“ – also im Bauernhaus wohnend- durch Kauf im Jahr 1849 um 1.200 Gulden

Diese Informationen bieten einerseits einen guten Überblick und liefern genug Anhaltspunkte für eine genauere Recherche. Wie aus der Gemeindebeschreibung für Kirchberg am Wagram bei Matricula-online hervorgeht, ist bis 1784 die Pfarre Kirchberg am Wagram für Sachsendorf zuständig, danach die Pfarre Altenwörth (beide Erzdiözese Wien).

Aus den Kirchenbüchern ist Folgendes ersichtlich:

  • Mathias Weihs und Anna Maria Leuthner haben am 22.7.1759 in Sachsendorf geheiratet.
  • Franz Weihs hat laut Grundbuch im Jahr 1790 geheiratet, daher ist hier die Suche im Trauungsbuch der Pfarre Altenwörth einfach:
 Am 22.1.1790 hat Franz Weihs, Sohn des Mathias Weihs und der Anna Maria Leuthner, Elisabeth Nesterl geheiratet. Aus dem Trauungseintrag kann man auch das Geburtsjahr von Franz Weihs errechnen: Er war bei der Trauung 25 Jahre und wurde daher 1765 geboren. Tatsächlich war es am 27.5.1764, wie das Kirchenbuch Kirchberg am Wagram zeigt.
  • Joseph Weihs erwarb die Liegenschaft durch Kauf von den Eheleuten Franz und Elisabeth Weihs (die übrigens 1830 bzw 1828 verstorben sind).
 Hier wird es schwieriger, da nicht hervorgeht, in welchem Verwandtschaftsverhältnis Joseph zu Franz stand. Bruder? Sohn? Neffe?
 Da der nächste und übernächste Eintrag beide 1817 gemacht wurden, ist es offensichtlich derselbe Joseph, der 1817 mit einer Frau names Anna Maria verheiratet war – also auf die Suche im Kirchenbuch. 
 Wir haben Glück, es gibt tatsächlich eine Trauung von Joseph Weihs mit Anna Maria Entl am 11.11.1817. Aus dem Eintrag geht hervor, dass Joseph der Sohn von Franz und Elisabeth Weihs war und 1791 geboren wurde.
    Hier ist übrigens ein Anknüpfungspunkt für eine weitere Recherche: Ich muss versuchen, den Kaufvertrag zwischen Franz und Joseph zu finden. 
 (Ich frage mich zum Beispiel, woher Sohn Joseph 4.000 Gulden hatte, das war doch viel Geld zur damaligen Zeit.)
  • Der nächste und letzte Besitzer in der Reihe ist Johann Weihs, der das Grundstück ebenfalls durch Kauf erworben hat. Er war ledigen Standes.
    Es gibt im fraglichen Zeitraum 3 Taufen eines Johann Weihs. Am wahrscheinlichsten ist es, dass der Sohn von Joseph und Anna Maria Weihs, der am 15.8.1825 geboren wurde, „unser“ Johann ist. Letzte Zweifel könnten aber nur durch Einsicht in den Kaufvertrag beseitigt werden.

Mithilfe des Grundbuches konnte ich somit folgende Ahnenkette erforschen:

Ahnentafel Johann Weihs Kopie

 

Quellenangabe Familysearch – Grundbuchsauszug:
„Österreich Herrschaftsakten 1537-1920,“ images, FamilySearch (https://familysearch.org/ark:/61903/3:1:3QSQ-G9K9-BS3H?cc=1929847&wc=MYCG-BZQ%3A1062206102%2C1047408502%2C1062215703%2C1062215702%2C1062221701 : 20 May 2014), Österreich  \> Lower Austria (Niederösterreich) \> Kirchberg am Wagram \> Herrschaft Grafenegg mit Freihof Etsdorf \> image 13 of 200; Landesarchiv, Österreich (national archives, Austria).

Michael Stangerer, Schiffsreiter

Heute möchte ich Euch meinen Ur-Ur-Ur-Ur-Ur-Urgroßvater, Michael Stangerer, vorstellen. Er lebte im 18.Jahrhundert und hatte den Beruf eines Schiffsreiters.
Bis ich diesen Post geschrieben habe, konnte ich mir darunter eigentlich nichts vorstellen, aber jetzt weiß ich, dass ein Schiffsreiter ein anstrengendes Leben führte.

Michael Stangerer wurde am 7.5.1712 unter den Taufnamen Johann als Sohn von Georg und Eva (Mädchenname unbekannt) Stangerer geboren, die beide in Perg, Oberösterreich, „in den Judenleüthen“ gewohnt haben.

Die Adresse „In den Judenleuthen“ kommt übrigens vermutlich vom Begriff „jugent“, der Jungwald bedeutet – es ist also ein „Abhang beim Jungwald“.

Am 22.9.1740 heiratete er mit 27 Jahren Rosalia Rüttner, 45jährige Witwe nach Simon Rüttner, eines Nachbars (Einwohners) zu St.Johann bei Grafenwörth an der Donau in Niederösterreich.

(Transkription: „allhier, Michael derzeit zu Stockerau ein SchiffReuther deß Georg Stangerer, sel. in den Judenleüthen auß der Pfarre Perg, Eva dessen Ehewirthin noch im Leben beider ehelich erzeugt hinterlasster Sohn mit Rosalia deß Simon Rüttner gewester Nachbar zu St. Johanns hinterlasstene Wittib“)

Durch diesen Hochzeitsantrag habe ich einige wichtige Informationen über Michael Stangerer erhalten:  Zum Zeitpunkt der Hochzeit war Georg Stangerer, der Vater des Bräutigams bereits verstorben („selig“ lt. Kirchenbuch). Der Beruf des Bräutigams ist angegeben mit „Schiffsreuther“ zu Stockerau (Niederösterreich). Interessant sind auch die Trauzeugen des Bräutigams, Gabriel Hann und Hannß (Hans) Walleneder, die beide „Schiffsleut“ in Stockerau waren.

Einige Kirchenbücher der Pfarre Grafenwörth haben übrigens einen sehr ausführlichen Index mit allen Informationen, die ein Arbeiten in dieser Pfarre sehr leicht machen:

Donauschifffahrt im 18. Jahrhundert

St. Johann lag vor der Regulierung der Donau direkt am Fluß und war einerseits ein Umschlagplatz für Waren aller Art sowie ein Rastplatz für Donauschiffer.

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Woran starben unsere Vorfahren? Todesarten in der Genealogie

Woran starben unsere Vorfahren? Todesarten in der Genealogie

Das ist der Start einer neuen Serie, die sich mit den Todesarten in früheren Zeiten beschäftigt. Die Liste der Todesursachen in Kirchenbüchern ist lang und vielfältig. Es sind viele Begriffe und Namen von Krankheiten, mit welchen man heutzutage nicht mehr viel anfangen kann. Daneben gibt es Einzelschicksale, Epidemien und Unfälle.
(Transkript: Abzehrung, Entkräftung, Karharfieber, Brandblattern)

Altersschwäche

Heute fange ich mit einer in meiner Ahnenreihe „zum Glück“ häufigen Todesart an, der Altersschwäche. In Kirchenbüchern findet sich auch der Begriff „Marasmus senilis“, welcher den geistigen und körperlichen Abbau im hohen Alter bezeichnet.
Aber ab welchem Alter war man „alt“? Wie hoch war die Lebenserwartung in den vorigen Jahrhunderten?

Diese Tabelle zeigt die Lebenserwartung von Männern und Frauen im Alter von 60 Jahren im Laufe der Zeit an und läßt daher die hohe Säuglingssterblichkeit unberücksichtigt. Während also 1868 Männer und Frauen im Durchschnitt etwas über 70 wurden, sind es heutzutage schon 10-15 Jahre mehr. Wie auf Wien.at zu lesen, ist, waren im Jahr 1856 in Wien nur 0,7% älter als 75 Jahre.

Ich kann keine seriöse statistische Auswertung meiner Familienforschung präsentieren, daher gebe ich einige besondere Beispiele von Vorfahren, die ein bemerkenswertes Alter erreichten und an Altersschwäche starben:

  • Auch über Leopoldine Hetzendorfer (geb. Hofbauer) habe ich hier schon berichtet. Sie verstarb nach einem ereignisreichen Leben mit 88 Jahren im Jahr 1943. Ihre Tochter Walburga wurde sogar 91 Jahre.
  • Veit Putschögel wurde im Jahr 1707 geboren und wurde für damalige Zeiten enorme 90 Jahre alt.
  • Mathias Schindl war 88, als er im Jahr 1829 an Altersschwäche verstarb.
    (Transkript: Name des Verstorbenen: Mathias Schindl, Ausnehmer, katholisch, männlich, Lebensalter: 88 Jahre, Krankheit und Todesart: an Altersschwäche)

  • Magdalena Petz (geb. Weinmayr) verstarb 86jährig im Jahr 1888
    (Transskript: Petz Magdalena, geb. Weimayer, geb. v. Paasdorf, Witwe hier“, 86 Jahre, Aktersschwäche lt. Beschauzettel No. 7)

  • Katharina Schmölz starb im Jahr 1950 mit 95 Jahren.Bildschirmfoto 2017-03-30 um 18.56.42

Wie alt waren eure Vorfahren? Welche außergewöhnlichen Todesursachen habt ihr in eurer Forschung entdeckt?

Joseph Prankl, Schmied in Gaming

Gaming liegt am Fuß des Ötschers im Mostviertel in Niederösterreich an der Eisenstraße. Seit dem 16 Jahrhundert war die Eisenstraße eine der wichtigsten Stätten für Eisenerzeugung und Verarbeitung. Folglich entstanden in der Gegend viele große Hammerherrenhäuser der schwarzen Grafen, aber auch viele kleinere Hammerwerke.

Durch die napoleonischen Kriege wurde die Region jedoch vom Handel sowie von technologischen Neuerungen abgeschottet und konnte folglich mit der internationalen Konkurrenz nicht mehr mithalten. Auch die Infrastruktur der Gegend erwies sich als unzureichend.

Mein Vorfahr, Joseph Prankl, war ein Huf- und Nagelschmiedmeister, der sich in Gaming ansiedelte. Er war mit Anna Maria (geb. Eder) aus Purgstall verheiratet und hatte mit ihr 16 Kinder, von denen zumindest fünf die Kindheit nicht überlebten. Die Kinder wurden im Zeitraum 1795-1814 in Gaming geboren.

In der Wiener Zeitung im Mai 1813 wurde über Joseph Prankl folgendes verkündet:

 

Aus dem Artikel geht hervor, dass das Haus von Joseph Prankl mit der Adresse Hofstadt in der Au Nr. 7, welches er erst zwei Jahre zuvor gebaut hatte („aber von außen noch nicht angeworfen“), zur Versteigerung angeboten wurde.
Das Haus hatte zu ebener Erde zwei Zimmer, eine geräumige Küche, eine Speis und einen Keller. Im ersten Stock gab es fünf ausgebaute und zwei unausgebaute Zimmer sowie eine Küche.
Es gab einen Stall für 2 Pferde und 3 Kühe, einen geräumigen Stadel. Neben dem Haus stand ein Schmied- und Hammergebäude mit einen Zerren-, Streck- und Hufschmiedfeuer.

Joseph Prankl versuchte in Gaming als Schmied Fuß zu fassen, kam jedoch genau in die geschilderte Zeit des wirtschaftlichen Abschwunges der Region hinein. Durch den Hausbau scheint er sich übernommen zu haben und konnte seine Schulden nicht mehr begleichen.

Bisher konnte ich leider weder herausfinden, woher Joseph Prankl gekommen ist, noch weiß ich, was nach der Zwangsversteigerung seines Hauses aus ihm und seiner Frau geworden ist. Eine der Sackgassen, die ich noch genauer erforschen muss!

Zwei seiner Kinder, Johann und Michael, sind in die nahegelegene Ortschaft Gresten gezogen und waren hier Hammerschmiede.

Darf ich vorstellen? Josefa Korinek (geb. Emmerer)

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ANNO, Illustrierte Kronen Zeitung 6.3.1938, Seite 6

Josefa Emmerer wurde 1837 als Tochter eines Donaufischers in Niederösterreich geboren.
Nachdem sie mehrere Jahre als Dienstmagd in Traismauer und Herzogenburg gearbeitet hatte, ging sie im Jahr der Weltausstellung 1873 nach Wien. Sie fand Arbeit in einem Gasthaus und lernte dort ihren Mann kennen, mit dem ihr allerdings nur neun Jahre Ehe vergönnt waren, bis er im Jahr 1882 verstarb.
Als Josefa Korinek im Jahr 1939 gestorben ist, war sie 103 Jahre alt und die älteste Frau Wiens.
Die ganze Geschichte habe ich aus Artikeln der „Kronen Zeitung“ und des „Kleinen Volksblattes“, die beide in den Jahren 1938 und 1939 über Josefa Korinek berichtet haben.
Die Zeitungen sind online zu finden in ANNO (Austrian Newspapers Online) der Österreichischen Nationalbibliothek. Dort kann man historische Zeitungen aus den Jahren 1689-1946 mit Volltextsuche durchsuchen.
Das kleine Volksblatt schreibt anläßlich ihres 101. Geburtstags:

„Das Essen und ein tägliches Gläschen Wein schmecken ihr immer ausgezeichnet, nur das Augenlicht und das Gehör haben stark nachgelassen. Geistig ist aber das alte Mütterchen noch immer frisch und munter und gibt oft und oft verblüffende Proben ihres wunderbaren Gedächnisses.“
(Quelle: ANNO/Österreichische Nationalbibliothek; Das kleine Volksblatt am 4.3.1938  Seite 7)

ANNO ist wahre Schatzkiste für Familienforscher! Ihr könnt euch sicher vorstellen, wie ich mich gefreut habe, soviel über das Leben meiner Ururgroßtante herauszufinden!
Wie alt waren eure ältesten Vorfahren?

Kennt ihr die Topothek?

Die Topothek ist ein tolles Projekt, bei dem historische Fotos im Privatbesitz der Öffentlichkeit online in lokal (meist von Gemeinden) organisierten Topotheken gratis zugänglich gemacht werden.
Die Fotos werden beschlagwortet, sodass man nach Vorfahren namentlich suchen kann. Die meisten Topotheken sind derzeit aus Niederösterreich, aber es mittlerweile sind sogar einige internationale Topotheken online gegangen.
Vor Kurzem habe ich hier gelesen, dass die hundertste Topothek online gegangen ist. Und das ist eigentlich auch der Grund, warum ich im Moment noch mehr von der Topothek begeistert bin: Als ich gelesen habe, dass es sich hierbei um die Topothek von Großengersdorf handelt, ist bei mir sofort die Hoffnung aufgeflackert, dass ich Fotos von einer entfernteren Verwandtschaftslinie dort finden könnte. Und ich wurde nicht enttäuscht – im Gegenteil, es war eine Schatzkiste voller alter Fotos. (Wie sehr ich alte Fotos mag, habe ich ja in einem früheren Post erwähnt! 😊) Familenfotos, Gruppenfotos, Portraits der entfernten Verwandten, alles da und meist sogar mit Geburtsjahr versehen! Vielen Dank an alle, die das ermöglicht haben!
Allen Familenforschern kann ich einen Besuch in der Topothek jedenfalls sehr empfehlen.

Kirchenbuch-Latein, Lektion eins – Einführung

Kirchenbücher waren früher oft in Latein geschrieben. Das mag für einige abschreckend klingen, ist aber tatsächlich auch für Nicht-Lateiner kein großes Hindernis, wenn man ein paar Grundvokabeln kennt.
In der Folge möchte ich euch an einem Beispiel einige solcher Vokabeln erläutern.
Johann Adam Übelbacher wurde am 10.6.1738 in Kilb geboren. Sein Taufeintrag im Kirchenbuch der Pfarre Kilb (hier der link) sieht so aus:

Quelle: Diözese St.Pölten, Pfarre Kilb, Taufbuch 1722-1744, Signatur 01/02, folio 63, Copyright Diözesanarchiv St.Pölten

Hier steht (Abkürzungen oder Variationen in der Schreibweise schreibe ich hier richtig/voll aus, um die Nachvollziehbarkeit zu erleichtern.):

Baptisatus est Johannes Adamus filius legitimes des Simon Übelbacher et Sophia uxoris zu Kylb. Levante Andrea Schwager von Heinrichsberg

Für Nicht-Lateiner hier ein paar Grundvokabeln zum besseren Verständnis:

  • Baptisatus/Baptizatus est (bei Frauen/Mädchen baptisata est) heißt nichts anderes als „getauft wurde“.
  • Filius legitimus: ehelicher Sohn; für Frauen/Mädchen wäre dies filia legitima – eheliche Tochter
 Nicht schwer zu erraten in diesem Zusammenhang: Filius illegitimus bzw. filia illegitima ist dann natürlich der uneheliche Sohn bzw. die uneheliche Tochter
  • Uxor ist die Ehefrau (uxoris der Genitiv dazu)
  • Levante: aus der Taufe hebend, unter der Patenschaft von (levans ist der Taufpate/die Taufpatin)

Hier wurde also Johann Adam, ehelicher Sohn des Simon Übelbacher und seiner Ehefrau Sophia in Kilb geboren. Seine Taufpatin Andrea Schwager war aus Heinrichsberg.

Gerade bei Orten ist es manchmal schwierig, den Namen zu entziffern. Auch hier konnte ich den Ort vorerst nicht lesen. Ein guter Tipp in diesem Zusammenhang ist, in Matricula die Beschreibung der Gemeinde zu lesen, die oft bei Pfarren enthalten ist, da die Taufpaten ja oft Nachbarn oder nahe wohnende Freunde der Eltern waren.

Gemeindebeschreibung Kilb:

Oft findet man hier einen Ort, der zum Schriftbild im Taufeintrag passt.
Ein hervorragendes Ortsverzeichnis, das mir auch schon oft weitergeholfen hat, findet sich bei Genteam: Ortsverzeichnis in Genteam. Hier ist nur eine (kostenlose) Registrierung erforderlich.

Zurück zu unserem Beispiel: Johann Adam starb nur wenige Tage später am 22.06.1738. Sein Sterbeeintrag findet sich ebenfalls in der Pfarre Kilb (unter diesem link):

Quelle: Diözese St. Pölten, Pfarre Kilo, Sterbebuch 1722-1744, Signatur 03/02, folio 32, Copyright Diözesanarchiv St.Pölten

Der Sterbeeintrag lautet:

„Sepultus est Johannes Adamus, filius Simonis Übelbacher et Sophia uxoris zu Kylb. Aetatis 13 Tage“

Hier wieder das relavante Vokabular dazu:

  • Sepultus est / Sepulta est: gestorben ist
  • Aetatis: des Alters

Johann Adam Übelbacher starb also im Alter von 13 Tagen. In späteren Sterbebüchern findet man auch die Todesursache sowie den Friedhof, wo die verstorbene Person begraben wurde.

Ein sehr ausführliches Familienforschungs-Glossar habe ich auf der Homepage des Oberösterreichischen Landesarchivs gefunden.

Lasst euch übrigens von meinem hier ausgewählten Beispiel nicht abschrecken, Kirchenbücher sind nicht immer in Latein verfasst. Vor allem die späteren, wo man ja mit der Forschung beginnt, sind in Deutsch.

Vorlage Forschungsbericht Kirchenbuch Index

Ich muss zugeben, meine Forschung ist von Anfang an eher unorganisiert gewesen, aber die Fülle an erhältlichen Informationen hat mich wohl überwältigt.

Im Internet habe ich inzwischen einige Vorlagen und Formulare für eine bessere Organisation der Familienforschung entdeckt. Leider ist keine so, wie ich mir das wünsche. Also habe ich mich selbst an der Erstellung einer Vorlage versucht.

2017-01_auszug_forschungsbericht_kirchenbuch_index

Das Ergebnis könnt ihr hier als PDF herunterladen. Dieser Bericht zielt in erster Linie darauf ab, Einträge zu einem bestimmten Namen in einem bestimmten Kirchenbuch zu erfassen. Er enthält zwei Seiten Formular sowie Erläuterungen, die man natürlich nicht jedes Mal mitausdrucken muss, die aber im Umgang mit dem Formular helfen sollen.

Ich habe mir dieses Formular gebastelt, weil man bei der Forschung ja meist ein Kirchenbuch nach einem bestimmten Nachnamen durchsucht. Dabei habe ich immer den Index (so es einen gibt) hergenommen und die Vornamen und Folionummern abgeschrieben. Einige konnte ich in meinem Stammbaum zuordnen, andere passten gar nicht und bei manchen Eintragungen im Index habe ich zumindest den Verdacht gehabt, dass sie irgendwie zu meiner Forschung passen.

Wenn ich Monate später dann bei dieser Linie des Stammbaums weitergemacht habe, waren diese Aufzeichnungen oft genug unauffindbar und ich habe wieder angefangen… (Das kann natürlich auch gute Seiten haben, denn oft entdeckt man beim zweiten Mal wichtige Kleinigkeiten oder Einträge, die man übersehen hat – zumindest ist das meine Rechtfertigung für mein Chaos!)

Jetzt habe ich diese Vorlage, die ich sorgfältig ablegen werde – das ist mein guter Vorsatz für 2017! Ich hoffe, ihr könnt sie auch brauchen! Habt ihr Ideen für weitere Vorlagen, die ein organisiertes Forschen erleichtern könnten?

Namen und Schreibweisen im Wandel der Zeit


Eine Herausforderung bei der Ahnenforschung ist, dass sich die Schreibweise von Nachnamen im Lauf der Zeit ändern kann. Gründe hierfür sind vielfältig. Es kam unter Anderem auf den Pfarrer an, der den Eintrag im Kirchenbuch verfasste. Durch einen Pfarrerwechsel kann schnell aus einem C ein K am Namensanfang werden. Auch ein B wird leicht zu einem P umgewandelt. In vielen Indices, vor allem in älteren Kirchenbüchern, sind diese Buchstabenpaare gemeinsam aufgelistet. In späteren Kirchenbüchern sind allerdings meistens Indices mit vorgedruckten Seiten nach dem heutigen Alphabet enthalten. Hier ist empfehlenswert, im Index auch bei ähnlich klingenden Buchstaben auf die Suche nach Vorfahren zu gehen. Nicht selten haben sogar Geschwister andere Schreibweisen bei ihren Nachnamen.
Bei der Suche nach weiteren Personen einer Familie muss man unter Umständen auch kreativer denken. Es wurde zum Beispiel „Artner“ zu „Ortner“ oder sogar „Ubelbacher“ zu „Ypelbacher“.
Mir hilft dabei immer, den Namen auszusprechen, am besten im vorherrschenden Dialekt der Gegend. Dann kommt man schnell auf neue Ideen und andere Schreibweisen.
Die Änderungen der Schreibweisen beschränken sich natürlich nicht auf Anfangsbuchstaben, aber wenn man im Index schon einmal die Suche auf den richtigen Anfangsbuchstaben eingrenzen kann, ist das quasi schon „die halbe Miete“, da man beim Durchsuchen der richtigen Indexseite schneller den gesuchten Namen in unterschiedlichen Variationen erkennt. Ob ein Name mit doppeltem „m“ oder einfachen „m“ geschrieben wird oder ein „d“ oder „th“ statt einem „t“ enthält – man wird den gesuchten Namen beim Lesen erkennen.
So kann aus Schindl ein „Schiendl“ oder sogar „Schönl“ werden. Ob Petz oder Pötz oder Putz, man erkennt die Ähnlichkeit und kann die Spuren weiterverfolgen.
In online Datenbanken sind teilweise Algorithmen bei der Suche hinterlegt, die ähnliche Namen in die Ergebnisse der Suche inkludieren. Allerdings darf man sich hier nicht auf Vollständigkeit verlassen, sondern die ähnlichen Schreibweisen nur als Anregung verwenden, um weitere Schreibweisen zu suchen.
Habt ihr auch Erfahrungen mit überraschenden Schreibweisen gemacht? Ich freue mich über einen Kommentar!

Verlassenschaftsakten

Verlassenschaftsakten haben zwar einen traurigen Anlass, bieten jedoch für Forscher mehrere Ansatzpunkte.

Um Verlassenschaftsakten zu finden, benötigt man jedenfalls das Sterbedatum und den Sterbeort einer Person. Damit kann man in einem ersten Schritt das zuständige Bezirksgericht in Österreich und damit das zuständige Archiv ermitteln.

Viele meiner Vorfahren stammen aus Niederösterreich. Deren Verlassenschaftsakten liegen also im NÖ Landesarchiv, im Außendepot in Bad Pirawarth. Hier findet ihr die Öffnungszeiten und die genaue Adresse.

Als ich das erste Mal in dieses Archiv gefahren bin, wußte ich nicht genau, was ich erwarten kann und ob ich überhaupt etwas finden würde. Aber beim Verlassen des Archivs hatte ich 10 Verlassenschaftsakten meiner Vorfahren gefunden – es war ein äußerst erfolgreicher Besuch!

Verlassenschaftsakten bestehen aus mehreren Teilen. Jedenfalls enthalten sie immer die „Todfalls-Aufnahme“. Dafür gibt es meist vorgedruckte Formulare, die vom zuständigen Notar ausgefüllt wurden.

Die Todfalls-Aufnahme beginnt mit den persönlichen Angaben zum Verstorbenen. Neben Name und Beruf werden folgende Angaben gemacht:

Danach folgt ein Abschnitt über großjährige oder minderjährige Nachkommen.

Diese bisherigen Abschnitte können jedenfalls für Forscher wesentliche Informationen enthalten. Bei den Nachkommen sind in den meisten Fällen (soweit es bei Aufnahme der Daten bekannt war) auch der Wohnort der Nachkommen sowie der Name nach Verehelichung von Töchtern enthalten. Das sind Daten, die einem über „Da komm ich nicht mehr weiter“-Punkte hinweghelfen können, da man sie in Kirchenbüchern manchmal gar nicht so leicht findet!

Im nächsten Abschnitt wird das Vermögen des Verstorbenen behandelt:

Im Beispiel: „gestorben ohne Vermögen, Leibeskleider wertlos“
(Ja, die Unterlagen sind oft in Kurrent. 🤔)

Bei vermögenslosen Verstorbenen endet der Akt dann meist mit Anmerkungen des Notars.

Falls jedoch ein Vermögen vorhanden war, gibt es weitere spannende Unterlagen. Es werden die Grundbuchsnummern von Grundbesitz angeführt, die man als Forscher über den NÖ Atlas wiederfinden kann. Dann folgen möglicherweise vorhandene Testamente, Einantwortungsurkunden, Niederschriften und Beschlüsse, die einem durchaus weitere Einblicke in die Familiengeschichte gönnen.

Auf solchen Urkunden befinden sich auch die Unterschriften der Erbberechtigten. Für mich ist es unheimlich faszinierend, Originalpapiere in der Hand zu halten, die meine Vorfahren vor langer Zeit ebenfalls in der Hand hatten.

Das älteste Dokument, das ich im NÖ Landesarchiv in Bad Pirawarth gefunden habe, ist übrigens aus 1852.

Hilfreiche Internetquellen für den Einstieg in die Ahnenforschung in der ehemaligen Österreichisch-Ungarischen Monarchie

  • ICARUS/Matricula
    http://icar-us.eu/
    ICARUS ist ein gemeinnütziger Verein nach Österreichischem Recht und besteht aus mehr als 160 archivarischen und anverwandten Institutionen aus mehr als 30 Europäischen Ländern, Kanada und den USA.
    Der Verein bietet mehrere Online-Portale an. Das für Einsteiger wichtigste ist sicher Matricula. Die Matrikelbücher der einzelnen Religionsgemeinschaften gehören zu den am meisten benützten und erforschten historischen Quellen überhaupt. Dieses Portal schafft nun einen innovativen, service-orientierten Zugang und ermöglicht einen staaten- und konfessionsübergreifenden Zugriff auf diese wichtigen historischen Quellen.
    Hier wurden in den letzen Jahren unzählige Kirchenbücher digitalisiert und zur kostenlosen Einsicht online gestellt.
    http://icar-us.eu/cooperation/online-portals/matricula
  • Familia Austria
    http://www.familia-austria.at
    Familia Austria ist ein ehrenamtlich tätiger Verein, der sich zum Ziel gesetzt hat, die Ahnen- und Familienforschung auf dem Gebiet der alten Habsburgermonarchie zu fördern, bestehende Initiativen auf diesem Gebiet zu vernetzen und ganz allgemein historisch – genealogisches Wissen zu erarbeiten und zu publizieren.
    Einige der umfangreichen Informationen sind kostenlos, andere sind an eine Mitgliedschaft im Verein gebunden.
  • Genteam
    http://www.genteam.at
    GenTeam ist eine lose Vereinigung von Genealogen, die selbständig oder im Team an Datenbanken arbeiten und diese Daten allen Forschern kostenlos zur Verfügung stellen wollen. Der geographische Schwerpunkt der Datensammlungen liegt im heutigen Österreich sowie den daran angrenzenden Gebieten.
    Die Nutzung der Datenbanken ist kostenlos; lediglich eine einfache Registrierung ist erforderlich.
  • ANNO – AustriaN Newspapers Online
    http://anno.onb.ac.at
    ANNO ist der virtuelle Zeitungslesesaal der Österreichischen Nationalbibliothek. Hier kann in historischen Österreichischen Zeitungen und Zeitschriften online geblättert und gelesen werden.
    Es besteht auch die Möglichkeit zur Volltextsuche in alten Zeitungen.
  • Familysearch
    https://familysearch.org
    FamilySearch ist die weltweit größte Organisation für genealogische Forschung und eine gemeinnützige Organisation für Familiengeschichte und -forschung, deren Anliegen es ist, in allen Familien ein Band zwischen den Generationen zu knüpfen.
    Hier wird eine umfangreiche kostenlose Datenbank angeboten.
  • myheritage
    https://www.myheritage.at
    Das ist eine kostenpflichtige Datenbank, wo man allerdings immer wieder fündig wird.

Natürlich gibt es noch weitere Plattformen und Informationsquellen. Für den Einstieg in die Ahnenforschung in der ehemaligen Habsburgermonarchie haben sich diese jedoch für mich am hilfreichsten erwiesen.

Ich werde in weiteren Blogs auf alle Möglichkeiten dieser Webseiten näher eingehen.

Kurrent lesen

Kirchenbücher sind sehr oft in Kurrent geschrieben. Wenn man den ersten Blick darauf wirft, hält man es für eine unentzifferbare Geheimschrift. Kurrentschrift lesen ist an sich keine Kunst, aber bedarf der Übung.

Mein Tipp vorweg: Wenn etwas ausschaut wie ein „f“ kann es auch ein „s“ sein!

Wie man sieht, schauen die Kleinbuchstaben teilweise sehr ähnlich aus.

Hier sind mehrere ABC Tafeln dargestellt:

http://www.deutsche-kurrentschrift.de/index.php?s=abc_fraktur

Durch die unterschiedlichen Handschriften wird das Ganze nicht gerade einfacher. Anfangs ist sicherlich oft ein gewisses Raten involviert, was einzelne Worte heißen könnten, aber ich verspreche: Es wird besser!!